Wie Kelvin Haynes in 25 Jahren seinen
Fachbetrieb entwickelte

„Ich bereue nicht, was ich alles gemacht habe“, meint Kelvin Haynes. Warum auch, könnte man meinen, doch der 53-Jährige sagt das natürlich mit Blick auf die arbeitsintensive Zeit, in der seine Firma vom Ein-Mann-Betrieb zur spezialisierteren Fachfirma mit 55 Mitarbeitenden wurde. Denn wenn man daneben noch eine Familie hat, muss die praktisch mit im Boot sein: „Besonders wichtig ist, dass du eine Ehefrau hast, die das alles aushält“, lacht Haynes. So wie seine gleichaltrige Alexandra. Bei Haynes Start in die Selbstständigkeit vor 25 Jahren war bereits der erste Sohn Kevin der beiden da. Heute ist Sohn Nummer zwei, Kilian, auch schon erwachsen.

Elektro Haynes Zeitungsausschnitte

.Die Anfänge von Elektro Haynes.

By the way: Der Name Haynes (hɛ́jnz) wird eigentlich englisch ausgesprochen, was aber selbst engsten Mitarbeitern fremd ist. Man meldet sich vor Ort lieber mit „Elektro Heines“, also eingedeutscht und mit zwei Silben – so hatte es Klevin Haynes damals nach seiner Existenzgründung schnell selbst eingeführt. Denn am Telefon sei einfach zu oft nachgefragt worden „Wer?“, wenn er sich korrekt gemeldet habe, so der Chef. Tatsächlich sind Haynes Eltern beide Briten. Sie hatte es in den 1960er-Jahren in die Kreisstadt Verden verschlagen, wo beide in der damaligen Kaserne der British Army an der Lindhooper Straße, dem heute längst von der Kreisverwaltung genutzten Gebäudekomplex, tätig waren – der Vater bei der britischen Militärpolizei, die Mutter in der Großküche der Kaserne.

In die Fußstapfen des Vaters wollte Kelvin Haynes allerdings nie treten. „Eigentlich wollte ich Tischler werden. Aber mein älterer Bruder, der heute als Elektroingenieur in Indonesien arbeitet, hat mich auf die Elektrotechnik gebracht“, berichtet der Firmenjubilant. Seine Ausbildung absolvierte der Uesener zwischen Oktober 1986 und März 1990 bei der damaligen Achimer Firma Elektro Kamsties sowie an den Berufsbildenden Schulen Verden. Die Meisterprüfung, per Abendschule erledigt, erfolgte am 18. November 1996.

.Der Sprung in die Selbstständigkeit

Etwas später war es dann der Kartoffelkeller im Achimer Elternhaus, der Kelvin Haynes vor 25 Jahren als erstes Lager seines Ein-Mann-Elektrobetriebs diente, nachdem er am 9. August 1999 in die Selbstständigkeit gestartet war. Drei Jahre später wurde wiederum der Keller im privaten Doppelhaus der Familie zum Büro, und der Chef stellte in diesem Jahr die drei ersten Mitarbeitenden ein.

.Die Firma wächst mit Tempo

Die Auftragslage entwickelte sich rasant, und die Firma, die zwischenzeitlich zur Elektro Haynes GmbH geworden war, wuchs kontinuierlich. Neben Kleingeschäften mit Einzelkunden und Hausverwaltungen entstanden Geschäftsbeziehungen zur Architektengruppe Tülp & Dorkowski, zur Objektgesellschaft BeWe-Center sowie dem Bauunternehmen Max Boegl. 

Bis 2012 hatten sich die Tätigkeiten von Elektro Haynes schwerpunktmäßig in den Bereich der gewerblichen Kundschaft verlagert, und im Geschäft mit Privatkunden wurde man immer mehr in gehobenen Segmenten tätig.

Das konnte über gezielte Schulungsmaßnahmen im Haynes-Team realisiert werden – denn: „Ein Betrieb ist nur so gut wie seine Mitarbeiter“, betont der Chef. Inzwischen beschäftigte Haynes ein 20-köpfiges Team, und im Oktober 2012 erfolgte eine Betriebsverlagerung ins Ueser Gewerbegebiet.

.Die gegenwärtige Lage am Oytener Standort

Im Herbst 2021 betrug der Mitarbeiterbestand des Fachbetriebs bereits 35 Beschäftigte, und die Firma war nun nach Oyten ins Gewerbegebiet Nord umgezogen. Dort wurden die internen Betriebsabläufe neu organisiert und professionalisiert: Es gibt seither zwei Verwaltungs- und vier Gewerbe-Bereiche, die jeweils von einem Meister geleitet werden. Neue Auftraggeber aus der Industrie waren hinzugekommen, darunter der Heiz-, Lüftungs- und Klimasystem-Anbieter für Industriehallen Schwank sowie die Wohnungsbaugesellschaft I.D. Bau. Um größere Projekte für diese und andere Kunden zu erledigen, setzt Elektro Haynes heute auch schon mal externe Leiharbeiter mit ein.

Das Haynes-Team selbst, das gegenwärtig 55 Mitarbeitende zählt, bleibt aber zumeist in der näheren Region im Einsatz. „Unsere Baustellen sind in der Regel nicht mehr als 50 bis 100 Kilometer vom Firmensitz entfernt“, berichtet Kelvin Haynes.

Bereits seit fünf Jahren geht es für die Elektrotechniker aus seinem Haus beispielsweise ‘regelmäßig im Rahmen des Bremer Großbauprojekts Gartenstadt Werdersee nach Huckelriede. Dort erledigen sie Elektroinstallationen in Einzel-, Mehrfamilien- oder Reihenhäusern sowie in Wohnblocks, wo die Gewoba ihre Finger mit im Spiel hat.

Oder im ehemaligen Haus der Sparkasse am Brill in der Hansestadt: „Dafür haben wir einen Auftrag abgeschlossen, der uns wohl die nächsten drei bis vier Jahre beschäftigen wird“, berichtet Kelvin Haynes. Kunde ist die Wallhaus Immobilien- und Facilitymanagement.